Rosenkohl – grüne Powerbällchen
Manch einer mag denken, dass es sich bei Rosenkohl um Kohl im Kleinformat handelt. Das ist aber nicht ganz richtig, denn Rosenkohlröschen sind die Triebknospen der Kohlpflanze. Sie wachsen ähnlich wie eine Traube an einer hochstämmigen Pflanze. So um die 40 Knospen können es pro Sprossachse sein.
Belgischer Import
Zuerst soll der Rosenkohl in Belgien entdeckt worden sein, weshalb er auch als ‚Brüsseler Kohl’ bekannt ist. Das soll schon im Mittelalter gewesen sein. Es ist nicht mehr genau nachzuvollziehen, ob die Pflanze eine Mutation oder eine gezielte Züchtung war. Erst seit 1958 gibt es Sorten, die für den Massenmarkt tauglich sind – mit einheitlichem Aussehen, hohen Erträgen und guter Triebkraft. Diese Hybridsorten sind effektiv, aber darunter leidet – wie so oft – der Geschmack. Alte samenfeste Sorten sehen nicht so dolle aus, haben aber ein besseres Aroma. Im Biohandel bekommt man sie häufig noch. Achtung: In den Öko-Knospen hausen oft tierische Bewohner! Läuse z.B. sehen nicht gerade appetitlich aus, aber man kann sie mit Wasser abspülen und den Rosenkohl dann bedenkenlos essen.