Rhabarber – der Frühlingsbote
Rhabarber, Du bist so wunderbar! Und ein ganz und gar interessantes Obst…oder Gemüse? Und was stellst Du überhaupt mit meinen Zähnen an? Ich beantworte diese Fragen in meinem Blog – und außerdem erfahrt Ihr, wieso Rhabarbersaftschorle in der Gastronomie oft eine Mogelpackung ist.
Obst oder Gemüse?
NRW zählt zu den wichtigsten Rhabarber-Anbauregionen Deutschlands. Was viele nicht ahnen: Rhabarber gehört als Knöterichgewächs botanisch zum Gemüse, wird aber in der Küche wie Obst verwendet, daher entsteht die Verwirrung. Generell passt das fruchtig-herbe Gemüse auch gut zu herzhaften Gerichten wie z.B. zu Currys.
Eile ist angesagt
Die heimische Freiland-Saison von Rhabarber dauert je nach Witterung etwa von April bis Juni. Die Saison ist also sehr kurz. Genau wie beim Spargel wird in der Regel nur bis zum 24. Juni, dem Johannistag, geerntet. Nur dann ist gewährleistet, dass sich die Stauden ausreichend regenerieren können bis zum nächsten Jahr und auch dann wieder reichlich und gute Stangen für die Ernte wachsen. Frisch sind sie knackig, stramm und saftig – beim Einkauf immer darauf achten!
Übrigens habe ich in NRW einen Gemüsebauern besucht, der in der Nähe eines Heizkraftwerks seine Felder hat. Von dort verlaufen unterirdisch Rohre zu den Feldern und durch sie fließt heißes Abwasser aus dem Kraftwerk. Der Boden wird erwärmt und dadurch kann er schon im März die ersten Stangen ernten. Sehr raffiniert.
Genuss rund ums Jahr
Frische Stangen halten sich im Kühlschrank oder im kühlen Keller rund eine Woche. Am besten man schlägt sie in ein feuchtes Küchentuch ein. Wer das ganze Jahr über Rhabarber essen möchte, kann die geputzten und kleingeschnittenen Stücke einfach einfrieren. Achtung, nicht enttäuscht sein! Beim Auftauen werden sie sehr matschig, für Kuchen und Kompott taugt das aber allemal.
Wieso so sauer?
Rhabarber gibt es in knallig rot und auch ganz in grün. Dünnere und rötliche Stangen haben in der Regel zartere Fasern und ein etwas milderes Aroma. Die Stangen müssen nicht zwingend geschält werden, es macht sie aber bekömmlicher. Man kann Rhabarber auch roh essen, aber nur die wenigsten werden ihn so mögen, er ist einfach zu sauer und herb im Geschmack und zwar, weil er reichlich Fruchtsäuren wie Apfel-, Zitronen- und Oxalsäure enthält.