Durch ihr charismatisches Aroma peppen sie jedes Essen auf und sind auch in gesundheitlicher Hinsicht ein Plus – daher empfehle ich Küchenkräuter zu jeder herzhaften Mahlzeit. Ob als Basis oder als raffiniertes Finish, ganz, wie Ihr mögt. Melisse, Basilikum oder Minze machen aber auch in Süßspeisen eine gute Figur!
Leider sind die grünen Powerpakete teils sehr empfindlich und der ein oder andere kann seinen Umgang mit ihnen vielleicht noch optimieren.
Augen auf beim Kauf!
Geschnittene Kräuter im Bund bevorzuge ich – man kann die Frische besser prüfen und hat weniger Plastikmüll. Wie so oft gilt auch hier: Möglichst noch am selben Tag verbrauchen. Stellt man sie ins Wasser, können sie schnell faulen.
In Plastik eingeschweißte Kräuter halten durchaus ein paar Tage im Kühlschrank, sind dann aber trotz der Schutzatmosphäre nicht mit mehr wirklich frisch und haben wertvolle Inhaltsstoffe verloren. Z.B. können einige Vitamine durch den Einfall von UV-Licht zerstört werden.
Immer gilt: Möglichst schnell verbrauchen! Sind faulige Stellen oder sogar Schimmel zu erkennen, sollten diese Kräuter entsorgt werden. Auf jeden Fall auch immer an den Blättchen riechen – eine muffige, unappetitliche Note ist ein Warnsignal – Verderbnis- und vielleicht sogar Krankheitserreger sind hier aktiv!
Topfkräuter halten zwar etwas länger, wenn man sie regelmäßig zurückschneidet und gut gießt, aber manch ein Kräuterfreund wird feststellen, dass sie nach geraumer Zeit dennoch eingehen – trotz guter Pflege. Das könnte daran liegen, dass sie einfach zu warm stehen oder zu wenig Wasser und/oder Licht bekommen. Zum anderen handelt es sich dabei in der Regel um schnell gezogene Kulturkräuter, die mit vielen zugefügten Nährstoffen bei optimalen Bedingungen im Treibhaus heranwachsen. Außerhalb dieses geschützten Bereichs leiden die empfindlichen Gewächse und gehen daher möglicherweise immer so schnell ein.
Wer Topfkräuter zuhause weiterziehen möchte, sollte das hier beachten:
Mein Tipp: Ich habe doch allzu oft die vergammelten Kräuter in den Töpfen weggeworfen. Ich bin also dazu übergegangen, selbst Kräuter zu sähen im Frühjahr. Und wenn, dann kaufte ich die eingetopften nicht im Supermarkt, sondern im Gartencenter. Es gibt nämlich durchaus sehr robuste Sorten, die lange überleben, auch bei widrigen Umständen. Ich habe z.B. Salbei, Thymian und Rosmarin, die schon viele Jahre draußen auf meinem Balkon gedeihen. Im Frühjahr erfreuen sich nicht nur die Stadtbienen an den Blüten.
Kräuter in der Küche
Gezupft oder geschnitten?
Basilikum und andere zarte Kräuter lieber vorsichtig von Hand zupfen. Beim Hacken oder Schneiden zerstört man die Blattstrukturen und sie werden matschig. Gröbere Kräuter wie Thymian können ruhig etwas grober angefasst werden. Das Messer muss aber sehr scharf sein, ansonsten werden auch hier die Zellen zu stark gequetscht, der wertvolle Kräutersaft tritt aus und landet auf dem Schneidebrett anstatt auf dem Teller.
Wann hinzufügen?
Kräuter mit zarten Blättern sollten auf keinen Fall mitgekocht werden. Sie streut man über die bereits fertigen Gerichte. Anders verhält es sich bei Kräutern mit eher harten Blättern, wie z.B. Lorbeer, Rosmarin oder Salbei – diese erhitzt man am besten mit und entfernt sie nach dem Kochen wieder.
Kräuter einfrieren
Zum Einfrieren eignen sich alle Kräuter, dabei aber immer nur ganz frische Ware verwenden. Kräuter unter fließendem Wasser waschen, gut trocken tupften oder schleudern, kleinschneiden bzw. hacken und anschließend in kleinen Portionen – z.B. in Eiswürfelformen mit etwas Wasser – einfrieren. Danach in kleine Beutel umfüllen und z.B. mit einem Zipp- oder Klemmverschluss schließen, damit keine fremden Aromen eindringen können. Das Beschriften nicht vergessen! Die TK-Kräuter sollten innerhalb von sechs Monaten aufgebraucht werden, danach ist nicht mehr viel von dem Aroma übrig.
Kräuter einlegen
Man kann Kräuter auch in Öl oder Essig einlegen. Zum Einlegen in Öl eignen sich besonders Oregano, Rosmarin, Salbei und Thymian. Dazu gibt man zwei bis drei Stängel in eine Flasche, füllt diese mit Öl auf und verschließt sie anschließend gut. Das Ganze muss dann circa drei Wochen ziehen. Achtung: Kräuter zum Einlegen sollten nicht klein gehackt werden, denn das kann die Entstehung von Schimmel fördern.
Gesunder Genuss
Kräuter enthalten sehr gesunde Inhaltsstoffe. Einige machen das Essen bekömmlicher, unterstützen also die Verdauung, so z.B. ätherische Öle oder Bitterstoffe. Außerdem enthalten Kräuter viele Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente. Bei vielen Gerichten können Kräuter teilweise Speisesalz ersetzen, was insbesondere solchen Menschen zu Gute kommt, die eine natriumarme Diät einhalten müssen. Pestizide kommen beim Anbau normalerweise nicht zum Einsatz. Im Freiland kann es aber dazu kommen, dass der Wind Pestizide von anderen Feldern auf die Kräuter weht.
