STREETFOOD = FASTFOOD = UNGESUND?
Wie Ihr gestern an meinem Sandwich-Rezept gesehen habt, ist Streetfood voll mein Ding. Ich esse gern liebevoll gemachte Häppchen auf die Hand, egal ob auf Partys, auf dem Wochenmarkt oder beim Festival. Oder ich mache sie einfach selbst. Es gab aber auch schon des Öfteren eine Diskussion darüber, ob Streetfood nicht auch einfach fieses Fastfood im eitlen Gewandt ist. Gute Frage. Aber wer schon mal in der Schlange eines Foodtrucks gewartet hat, der merkt: Schnell geht hier oft gar nichts! Es sind eben keine billigen Fertigzutaten, die zusammengeklatscht werden. Die echten Streetfooder haben einen Ehrenkodex, sie machen ihr Essen frisch. Was nicht heißt, dass die Speisen in Sachen Gesundheit eine lupenreine Weste haben. Zu viel Frittierfett, zu wenig frisches Gemüse, reichlich Weißmehl sind nie gut, also solltet Ihr auch beim Streetfood darauf achten, viel Abwechslung in den Speiseplan zu bringen.
Fastfood hat im Vergleich zum Streetfood einen viel größeren Stellenwert in der Gesellschaft, die Umsätze mit dem schnellen Essen steigen und Menschen wie ich schauen da eben auch mal genauer hin. Was ist es, das Fastfood für viele so verlockend macht? Ist es so unwiderstehlich lecker? Für alle, die sich diese Fragen ebenfalls stellen, hier die wichtigsten Fakten zusammengefasst:
- Bei Fastfood geht es um das irre Tempo und darum, dass es zunächst einfach praktisch und in der Regel vergleichsweise günstig ist bzw. erscheint.
- Fastfoodläden sind überall dort, wo viele Menschen jeden Tag entlanggehen. Sie liegen quasi immer auf dem Weg.
- Auch die aggressive Werbung lockt viele unterschwellig an.
- Es macht viel Spaß, mit den Händen zu essen.
- Fett schmeckt außerdem gut und Frittiertes damit erst recht. Und – wir sind mit Wurst und reichlich Fleisch aufgewachsen – alles Gewohnheitssache also!
Wieso ich das schreibe? Ja, ich mag kein Fastfood.
Fastfood ist in der Regel ein Industrieprodukt von der Stange, gern mit ungesunden Fetten, reichlich Zucker, Salz, geschmacksverstärkenden Zutaten oder Zusatzstoffen. Alles auf Dauer nicht ideal für den Körper, was sage ich, man kann sich regelrecht krank damit essen. Fertigprodukte und halbfertige Zubereitungen werden oft einfach nur warm gemacht. Teils wird das Essen dann auch noch lange warmgehalten, es ist also nicht frisch, viele Vitalstoffe gehen flöten, unerwünschte Keime können sich bei diesen Bedingungen gut vermehren. Gleiches passiert, wenn kalte Speisen stundenlang ungekühlt in den Auslagen herumdümpeln.
Das Essen hier dient nicht dem Genuss, sondern der Nahrungsaufnahme, bei der soziale Faktoren, die einst einmal so wichtig waren, keine Rolle mehr spielen. Fastfood wird hastig und oft ganz nebenbei in den Mund gestopft und hinuntergeschlungen. Dabei isst man viel mehr, als nötig – man merkt zu spät, dass man satt ist und die Sättigung hält dann oft nicht lange an. Nicht selten schlucken wir dabei auch noch jede Menge Luft. Die Folgen sind Magendruck, Völlegefühl, Sodbrennen oder Blähungen. Die „global Player“ der Branche treiben es auch gern noch zusätzlich auf die Spitze und bieten riesige Portionen für kaum einen Cent mehr an und sorgen so dafür, dass man mehr isst, als man möchte.
Bin ich ein Fastfood-Junkie?
Ob einfach nur die Bockwurst im Brötchen oder Currywurst mit Pommes, Burger oder Pizza, Nuggets, deftige Blätterteigrollen oder dick mit Mayo bestrichenes Baguette – ich will Euch die Lust auf Fastfood nicht unbedingt verderben, aber man kann sich ja mal fragen, wieso man das Zeug so liebt?! Ist man selbst überhaupt jemand, für den Fastfood eine große Rolle spielt? Wie schätzt Ihr das selbst ein?
Fastfood kann süchtig machen, das haben Wissenschaftler belegt. Die Kombination von einfachen Kohlenhydraten und reichlich Fett ist teuflisch, das Gehirn fällt auf sie herein und signalisiert „wow“, das ist jetzt ein gutes Essen, ich will immer mehr, dann bin ich glücklich und gesund! Ein Trugschluss, weil es oft eben nur leere Kalorien sind. Vitamine & Co. findet man bei Fastfood eben nicht in rauen Mengen. Der Drang, derart zusammengesetzte Speisen zu essen, ist oft unbewusst. Wer damit aufhören will, muss in einem ersten Schritt erst mal erkennen, ob und wie tief er in diesem Muster drinsteckt.
In meinem Blog werde ich in nächster Zeit immer mal Infos dazu posten, wie man sich für unterwegs gut und lecker eindecken kann. Welche schnellen Speisen sind noch ok?
2 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
Es ist mir ein Rätsel, warum sonst ganz vernünftige Menschen Speisen bei Menschen kaufen, von denen sie niemals ein gebrauchtes Kinderfahrrad kaufen würden. Ist es Masochismus?
EINE Kartoffel, als Spirale geschnitten und frittiert für 4 €
Diese “Steetfood” Märkte verschwinden genau so schnell, wie sie entstanden sind.
Lieber Heinrich, ich vertraue diesen Menschen schon, habe auch viele persönlich kennengelernt bei Dreharbeiten für den WDR. Aber klar, es gibt sicher auch fiese Stände! Ich weiß nicht, ob sie wieder verschwinden dieses Märkte, ich war am Wochenende auf einem tollen und werde mich auch zum Reeperbahnfestival wieder durch den dortigen riesigen Streetfoodmarkt futtern. Beste Grüße! Anja